In unserem Krabi travel diary haben wir schon kurz erwähnt, dass es ganz am Ende des Ao Nang Beachs viele Affen gab und somit wurde es zu DEM Paradies für uns. Mit uns sind wir beide natürlich, Mama, D & S gemeint.
Für die Betreiber/innen und Mitarbeiter/innen waren sie jedoch eine Plage: sie waren frech, sprangen auf die Tische, wenn sie sich unbeobachtet fühlten und klauten Essen. Für viele Urlauber/innen ein Grund die Bars in der Nähe des „Affenstrandes“ zu meiden und deswegen wurde unsere neuen pelzigen Freund/innen mit Steinschleudern vertrieben. Sie waren gewinnschädigend für die Seite der Unternehmer/innen und die Schilder am Strand machten einem klar, dass die Affen nicht gefüttert werden dürfen. Obwohl wir uns auch nicht ganz daran hielten, hätten sich vielleicht viele andere daran halten sollen, denn manche Toursit/innen fütterten die Äffchen mit salzigen Chips und anderem Junk-Food. Wir ärgerten uns über sie und dachten, dass solche Menschen wahrscheinlich auch auf Elefanten in Ketten reiten würden und mit niedergespritzten Tigern im Käfig hier in Thailand kuscheln würden.

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Aber nun zurück zu unseren neuen Besties. So sehr ich (Katharina) und wir alle es genossen haben, Zeit mit den Affen zu verbringen, frage ich mich trotzdem ob es auch in Ordnung war das zu tun. Diese Affen waren teilweise sehr zutraulich und an dem Menschen gewöhnt, dass eine weitere Frage aufkommt: Waren diese Affen schon so sehr an die falschen Futterquellen, die der Mensch ihnen bereitstellt gewöhnt, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnten? Schließlich erkannten wir am Verhalten der Affen dann aber doch, dass dies nicht ganz so war und dies widersprach meiner Annahme, zum Glück! Diese Affen in Ao Nang waren nicht so wie jene auf Koh Lanta: sie waren etwas weicher, doch die wilde Komponente war noch nicht verblasst.

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Da wir uns aber während unseres dreitägigen Aufenthalts am liebsten mit diesen Äffchen beschäftigt haben, haben wir auch so einige lustige Dinge mit ihnen erlebt, und die wollen wir euch nach der nachdenklichen Einleitung nicht vorenthalten.

Die erste Begegnung:
Zu neunt erkundeten wir den Ao Nang Beach und wollten möglichst am Ende, schon fast zum Dschungel unser „Quartier“ aufschlagen. Zuvor hatten einige von uns sich kleine Snacks von einem Verkäufer, der den Strand auf und abging, geholt. Mama hielt ihre Strandtasche in der einen Hand und in der anderen den Pappteller mit einem gegrillten Hendl darauf. Plötzlich sahen wir wie zwei Affen auf sie zu liefen. Der größere von den beiden kletterte an ihr hoch und wollte sich das Huhn greifen. Mama hielt den Teller immer höher, bis er ihr dann endlich von D abgenommen wurde. Die Affen zogen ab. Hühnerlos.

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Kluge Äffchen:
Nach diesem ersten Erlebnis wollten wir nur eins: ab zu den Affen. Uns ihnen anschließen und als eine/r von ihnen aufgenommen werden. Gut, dass nicht alle dieses Vorhaben teilten, denn irgendwer musste auf die unsere Sachen aufpassen und deswegen gingen nur Mama, S, D und wir beide rüber zum „Affenstrand“. Ich (Katharina) trug mein „Turnsackerl“ in schwarz auf den Rücken und war sicher, als schon ein Affe auf meiner Schulter saß, dass sie den niemals aufbekommen würden. Die anderen warnten mich noch, als der kleine Affe bereits die Öffnung der Tasche fixiert hatte, mit seinen kleinen süßen Händen den Bund aufmachte und mit seinen Beißerchen fleißig mithalf. Seitdem ist meine „gym bag“ (ich gehe nicht ins Fitness-Center, aber ich denke dieser Art Tasche nennt man so) etwas aufgerissen, aber er war ja auf der Suche nach Essen… wer kann es dem Kleinen denn schon verübeln? (Schaut mal, wie er lächelt!!)

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Erdnüsse zum Abendessen:
Wie bereits erwähnt, haben auch wir die Affen verbotenerweise gefüttert. Wir kauften ungesalzene Erdnüsse für sie. Sie waren sehr gierig und wollte immer mehr. Ein größerer Affe (später ordneten wir ihn als einen Art jungen Anführer ein – er holte bei Sonnenuntergang auch immer alle Babys zurück in den Dschungel) kletterte an mir (Katharina) hoch, ich gab ihm eine Erdnuss. Genüsslich schälte er sie, doch anstatt die nicht essbaren Überreste auf den Boden zu werfen, legte er mir diese auf den Kopf und sein nicht gerade federleichtes Eigengewicht lag noch länger auf meinen Schultern.

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Der Chief:
Der große und schwere Affe saß noch immer auf meiner Schulter. Zuvor hatte er alle übrigen Affen vertrieben, die eine Erdnuss aus unseren Händen nehmen wollten. Er war ganz klar ein Anführer. Ein sehr gieriger Anführer. S hatte eine kleine, auf einem Auge blinde Affendame entdeckt. Wir sollten, während sie diesen süßen Affen fütterte, den Kerl auf meiner Schulter ablenken. Also gab ich ihm noch eine Erdnuss und stellte mich so hin, dass die alte Affendame nicht in seinem Blickfeld war, doch er merkte sofort, dass irgendetwas nicht nach seinem Plan lief. Er bemerkte nämlich, dass S das ältere Äffchen fütterte und sprang blitzschnell von mir herunter. Dabei riss er mir ein paar Haare aus. Er vertrieb die Affenlady und verzerrte genügsam die ergatterte Erdnuss.

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Der Hektische:
Ich (Natascha) hatte an dem einen Tag ein gestreiftes Top mit einer kleinen Brusttasche an. Wir waren schon lange am Strand bei den Affen gewesen und hatten fast all unsere Nüsse verfüttert. Eine kleine Ashanti-Nuss steckte aber noch in meiner Brusttasche. (Bei den kleinen Rackern musste man raffiniert sein, ich versteckte Nüsse in meinem Bikini Top, in der Brusttasche meines Tops, in einem Geheimfach in meiner Tasche.) Ich hatte nun einen kleinen Affen auf meiner Schulter sitzen und Katharina zeigte ihm das Geheimversteck, wo sich eine Nuss für ihn befand. Katharina hielt die Tasche aber noch kurz zu, dass D und S zusehen konnten. Der Affe wusste aber bereits was ihn erwartete und wurde hektisch, weil er die Nuss nicht gleich bekam. Da nahm er einfach den Stoff über der kleinen Brusttasche in seine beiden kleinen Hände, biss zu und riss an. Er hatte ein schönes Loch in die Tasche gebissen, holte sich schnell die letzte Nuss, die ich noch hatte heraus und aß sie genüsslich auf meiner Schulter. Danach schaute er noch einmal in die Brusttasche (diesmal ganz normal von oben), auch unter mein Leiberl, fand aber nichts mehr. Schließlich sprang er von mir herunter, wir kugelten uns vor Lachen.

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Meine neue Freundin, der Affe:
Eine zuckersüße Affenlady wich mir (Natascha) an einem Tag kaum von der Seite. Sie saß auf meiner Schoss, aß unsere Erdnüsse und vertrieb alle anderen Affen, die mir zu nahe kamen. Nur ich durfte ihr Nüsschen geben. Wie bereits gesagt, hatte ich auch einige Nüsschen in meiner Brusttasche versteckt (bevor dieser kleine hektische Affe sie zerriss) und meine kleine Freundin fischte sich neugierig die Nüsse heraus. Ach, eines Tages sitzen wir wieder zusammen auf dem Affenstein!

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Der Schrei aus dem Dschungel:
Es wurde etwas dünkler, die Sonne näherte sich dem Wasser, die Uhr zeigte kurz vor 18.00 Uhr an und immer weniger Affen tummelten sich zwischen unseren Füßen herum. Dann vernahmen wir einen kurzen Schrei, er kam aus den Tiefen des Dschungels. Die kleinen Babyaffen wurden schon davor von einem Affen eingetrieben, der die Babys von den Tourist/innen weglockte. Wir hatten uns von ein paar mit trauriger Minne verabschiedet, denn das war unser letzter Tag in Ao Nang, Krabi.
Auch die letzten noch verbliebenen Affen machten sich nun langsam auf, mit unseren Blicken verfolgten wir sie, bis sie alle in den Dichten des Waldes verschwunden waren. Zurück blieb das rötliche Abendlicht, das leise Rauschen des Meeres und ein einsamer leerer Strand.

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Alles Liebe,
Katharina und Natascha