Die köstliche Avocado gehört ganz klar zu meinen liebsten Obstsorten. Anfänglich dachte ich sie würde zu Gemüse zählen, doch als Familienmitglied der Lorbeergewächse ist sie aus botanischer Sichtweise eine Beere. Schon lange überlege ich Avocados zu züchten. Ein hoch gesetztes Ziel, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Avocadopflänzchen, die man zum Keimen bringen will, auch Früchte tragen werden, ist äußerst gering. Also setzte ich mir ein neues Ziel: Avocadokerne zum Keimen bringen.

Was brauchst du?
Avocadokern
Wolle oder Garn
Schere
kleines Messer
Glas
Bleistift oder Kugelschreiber
Wasser

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Ich kenne neben dieser Methode noch jene mit Zahnstochern oder Watte. Ich bin bei meinen Recherchen auf eine andere Varianten aufmerksam geworden, die ich euch heute (ein wenig verändert) vorstellen möchte und mit der ich sehr zufrieden bin.

Schritt für Schritt

  • Avocadokern schälen (Tipp: Ich lasse den Kern gerne länger trocknen, dann plagt man sich weniger mit dem Schälen und kann meist auf ein Messer verzichten)
  • auf beiden Seiten des Kerns jeweils eine kleine Kerbe auf der selben Höhe einritzen
  • die Wolle um den Kern in den zuvor geritzten Kerben festmachen und verknoten
  • ein zweites Stück Wolle durch die zuvor befestigte Wolle fädeln (auf der noch nicht eingeschnittenen Seite des Kerns) und verknoten
  • nun ist der zweite Faden auf der einen Seite des Kerns festgeknotet, also müssen wir die Prozedur auf der anderen Seite über die Spitze des Kerns wiederholen (Tipp: Ich versuche die Knoten auf der selben Höhe festzumachen)
  • nach dem Festknoten sollte der Kern an einer Schlaufe hängen und gut ausbalanciert sein

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Schritt für Schritt

  • die Schnur um den Bleistift oder den Kugelschreiber wickeln
  • den Kern mit dem umwickelten Bleistift oder Kugelschreiber über ein Glas hängen
  • das Glas mit lauwarmen Wasser bis zu dem Beginn der Kerben füllen

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Wenn man es mit Pflanzen zu tun hat, dann ist das oberste Gebot: (klingt das jetzt zu religiös?) Geduld. Die ersten beiden Kerne habe ich am 12.06.2016 ins Wasser gesetzt. Frida konnte ich Anfang Juli (habe mir das genaue Datum leide nicht notiert) in die Erde einsetzen und den zweiten Keimling, namens Quendolin, erst am 09.08.2016. Ich lasse die Kerne so lange im Glas (Wasser nachfüllen nicht vergessen) bis der Kern nahezu aufgesprungen ist und eine lange Wurzel aus dem unteren Teil des Kerns hervorkommt. Da Avocados es gerne warm haben, würde ich empfehlen sie nicht draußen zu kultivieren. Meine Pflänzchen und Kerne (meine… liegt wohl am Menschen ständig Besitzansprüche zu stellen) stehen in meinem Zimmer, bei angenehm warmen Temperaturen. Gute Bedingungen für Avocados. Obwohl mir Frida ein paar Sorgen macht, weil sie ihre größten Blätter in letzter Zeit hängen lässt. Sind sie zu schwer? Die beiden Avocados, die ich bereits eingepflanzt habe, habe ich in gewöhnliche Blumenerde gesetzt. Im Gartenjournal habe ich gelesen, dass Avocados auf diesem Gebiet sehr umgänglich sind, am liebsten haben sie aber lockeren und etwas sandigen Boden.
Es war ein großartiger Moment für mich, als ich den ersten Ansatz einer ersten Wurzel, die aus dem Kern hervorlugte, gesteigert wurde dieser nur, als ich sehen konnte wie der erste Keimling immer höher und höher wurde. Pure Glücksgefühle.

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Was ich aber unbedingt noch dazu sagen muss: Ich habe beschlossen in nächster Zeit keine Avocados mehr zu kaufen, also beschränkt sich meine „Zucht“ auf die Kerne und Keimlinge, die ihr auf den Bildern sehen könnt. Avocados schmecken mir zwar sehr gut, und ihre Pflänzchen sind mehr als entzückend, doch sie reisen um die ganze Welt und ihr Anbau verbraucht Unmengen an Wasser. Nicht besonders gut für die Umwelt. Mehr Infos zu den umweltschädlichen Auswirkungen des Avocado-Booms findet ihr hier und hier. Das nachhaltigste was ich also machen könnte, ist auf den Verzehr von Avocados zu verzichten (was mir vielleicht nicht ganz gelingen wird) und die übrigen Kerne zum Keimen bringen, um neues Leben beim Wachsen zusehen zu können.

Alles Liebe!
Katharina