Es ist schon etwas länger her (man könnte fast sagen: in einem Land vor unserer Zeit), da habe ich meine liebsten Filme jeden Tag geschaut. Ich hatte solche Phasen, in denen ich von der Schule heim kam und mir auf unseren alten iMac im stylischen blau einen guten Film reingezogen habe, anstatt irgendwelche Hausübungen zu machen. Wahrscheinlich dachte ich, sie würden mich besser bilden als ein Wissen über rote und weiße Blutkörperchen, verhasste mathematische Textaufgaben oder den Unterschied zwischen Stalaktiten und Stalagmiten (den ich jedoch noch, aufgrund einer seltsamen Eselsbrücke, weiß). In einer gewissen Weise haben sie mich sogar ein wenig gebildet, auf den ersten Blick vielleicht nicht gleich ersichtlich und der eine Film mehr als der andere. Doch ich denke, dass sie wichtig für mich waren. Wie auch mein Musikgeschmack, der sich in den älteren Musiker/innenreihen findet lässt, orientiert sich auch mein Geschmack für Filme manchmal mehr an den etwas älteren Jahrgängen. Das heißt jedoch nicht, dass ich alle neuen Filme schlecht finde oder nicht mag, es heißt nur das mein Geschmack diesbezüglich sehr ambivalent sein kann. Als junger Teenie liebte ich jedoch vermehrt 70ies und 80ies Movies, in denen gesungen und getanzt wurde und die Hauptrollen von Jugendlichen verkörpert wurden. Deswegen möchte ich euch heute My favorite 70ies and 80ies movies präsentieren. Ich habe mir sehr schwer getan, eine Platzierung zu finden, deswegen hat die Reihenfolge nicht viel mit meiner persönlichen Bestenliste gemeinsam.

The Breakfast Club
Fünf Jugendliche aus jeweils einer anderen Clique, die an einem Samstag nachsitzen müssen. Aus anfänglicher Ablehnung erfahren die Protagonist/innen zum Schluss viel über sich selbst, ein fester Zusammenhalt, Freundschaft und sogar so etwas wie Liebe entsteht. Ich habe insgeheim immer auf einen zweiten Teil gehofft, da ich mich immer gefragt habe, wie sich die fünf am nächsten Schultag, am Montag verhalten würden. Wären sie noch immer Freund/innen oder Verliebte? Die Frage bleibt offen, doch der Film zeigt auch, dass solche Stereotypzuweisung nicht so einfach sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Sind die Figuren viel mehr als nur ein Freak, eine Prinzessin, ein Schlafkopf, ein Muskelprotz oder eine Ausgeflippte, sondern alles zusammen oder vielleicht nichts davon.
Hier ist die letzte Szene zu dem Film (Achtung, Spoiler!) mit dem lässigen Titelsong von Simple Minds (ich glaube ein One-Hit Wonder).

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The Blues Brothers
Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich diesen Film liebe! Zugegeben der Plot ist einwenig einfach, doch die Musik ist einfach genial! Aretha Franklin, Ray Charles, Cab Calloway, James Brown, John Lee Hocker und so viele mehr performen gemeinsam mit den beiden Hauptdarstellern und Blues Brothers John Belushi und Dan Aykroyd. Besonders geprägt wurde ich im Musikbereich von meinem Vater. Ich erinnere mich mich daran, wie The Blues Brothers bereits in der Volksschule einer meiner liebsten Filme war, ich stellte die Szene in der Gospel Kirche nach. Ich war James Brown und tanzte und sang in einer weißen Kutte, die ich nur trug, weil es der Tag meiner Erstkommunion war und ich meiner Freundin A zeigen wollte, wie lässig und cool es in dieser Kirche abging.

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Doch zurück zum Plot: Kurz gesagt, geht es darum, dass die beiden Blues Brothers ihre Band wieder zusammenführen wollen, um durch Auftritte Geld zu sammeln, um das Waisenhaus in dem auch sie groß geworden sind, zu erhalten. Achtung, Spoiler: Es gelingt, doch durch oftmaliges Brechen des Gesetzes findet sich die gesamte Band am Ende des Filmes im Gefängnis ein und sie performen Elvis Presley Jailhouse Rock. Ich habe nur zwei Lieder aus dem Film herausgepickt, doch ist der ganze Soundtrack zu empfehlen, es lohnt sich da rein zu hören! Okay, ein Tipp geht noch: die Szene mit Aretha ist Weltklasse!

The Rocky Horror Picture Show
Nichts geht ohne diese Adaption des gleichnamigen Musicals! Zumindest für mich. Ich liebe die Musik, die crazy Handlung, die Kostüme und ganz besonders liebe ich Tim Curry in der Rolle von Dr. Frank N. Furter.
Die Gruselmusicalhorrorkomödie erzählt von einem jungen frisch verlobten Pärchen, das nach einer Autopanne in einer stürmischen Nacht Zuflucht in einem Schloss sucht. Empfangen werden sie von dem buckeligen Diener Riff-Raff und seiner Schwester Magenta. Wenn ich mich für mein absolutes Lieblingslied aus dem Film entscheiden müsste, dann wäre das wohl Sweet Transvestite, und mit diesem Lied lernt das Pärchen Janet und Brad den Besitzer des Schlosses kennen, den exzentrischen Travestiekünstler und Doktor Frank N. Furter. Das prüde Pärchen will sofort die Flucht ergreifen, doch gezwungenermaßen bleiben sie über Nacht. Und in dieser passiert so einiges, das beide für immer verändern wird. #dontdreamitbeit

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Müllers Büro
Unser Papa hat uns diesen Film gezeigt, doch ich habe damals nicht jeden Witz verstanden, deswegen habe ich mitgelacht, als mein Papa lachte. Mittlerweile habe ich den Film überblicken können. Als ich heute auf der Suche nach geeigneten Videoclips war, war ich erstaunt, dass ich noch immer gut mitsingen und mitsprechen konnte. Neben Muttertag ist das für mich ein Klassiker und Kultfilm der österreichischen Filmszene, welcher sowohl eine Parodie auf Krimis, als auch (passend zu dem Rest meiner Auswahl) ein Musikfilm. Manchmal spreche ich mit meinen beiden Schwestern in Filmzitaten, und darunter fällt auch das Gesprochen dieser Szene. Rebellisch wie wir waren, schlürfen wir nicht wie I Stangl in dem Ausschnitt Hochprozentiges (immerhin waren meine Schwester S und ich etwa neun und elf Jahre alt), sondern das blaue Gatorade aus der Verschlusskapsel. „Joe, noch einen! Für den Magen!“.
Der Privatdetektiv Max Müller soll mit seinem Kollegen und treuen Freund Larry (und dem bekanntesten Gesicht aus dem Film Andreas Vitásek) eine vermisste Person ausfindig machen, doch schon bald sind die beiden in den geheimen Machenschaften der Wiener Unterwelt verwickelt und ein Gangsterkrieg verschiedenster Gruppierungen entflammt. Ob sie da wohl lebend wieder rauskommen?

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Grease
Grease ist einer der Filme, die ich mir heute nicht mehr so oft ansehe, dennoch ist dieses Teeniemusical ein unterhaltsamer Film. Und das obwohl das Ende sehr sehr sehr lächerlich ist. (Achtung, Spoiler!) Danny und Sandy, die beiden Hauptpersonen, um die sich alles dreht, finden selbstverständlich doch noch ihr gemeinsames Glück und fliegen in einem Auto davon… Ja, lassen wir das! Mir persönlich hat ja immer Rizzo am besten gefallen. Die draufgängerische und sarkastische Anführerin der Pink Ladies, die nichts so leicht erschüttern kann und die sogar in der ungewissen Zeit einer möglichen Teenieschwangerschaft sehr stark bleibt.

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Doch der Hauptstrang rankt sich nicht um die coole Rizzo, sondern um die brave, naive und liebe Sandy, die sich während einer Sommerromanze in den rebellischen Danny (Anführer der T-Birds) verliebt und er in sie. Als die beiden jedoch im September in der selben Schule und sogar selben Klasse sitzen, scheint nicht alles so perfekt wie während des Urlaubs. Danny steht nicht zu Sandy, da sie „nicht cool“ genug ist. (Achtung, Spoiler!) Im Laufe des Filmes ändert Sandy ihr Aussehen und ihre Attitüde, um mit Danny zusammen sein zu können. Danny tat das auch, aber nur indem er sich eine weiß-rote Strickweste übergezogen hat (das hat meine Schwestern und mich immer sehr gestört) während Sandy rauchend, in Lederoutfit und auftoupierten Haaren vor ihm steht. Vielleicht nicht die beste Message, aber doch gefällt mir der Film und der Großteil der Lieder recht gut. Hier einer der letzten Szenen. Sogar zum Mitsingen!

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Zum Schluss noch ein paar Filme, die ich auch gerne mag, auf dich ich jedoch nicht näher eingegangen bin, aber für mich dennoch in den Filmkult der 70er und 80er-Jahre gehören: Star Wars, Back to the Future, Hair, Ghost Busters, La Boum, Stir Crazy und Ferris Bueller’s Day Off. Was sind eure liebsten Filme aus den 70er und 80er-Jahren? Und wie gefällt euch meine kleine Auswahl? Ich würde mich sehr über paar Filmtipps freuen.
Alles Liebe,
Katharina